Präventive Maßnahmen in Belgien

Hier finden Sie einen Überblick über die Pflichtimpfungen in Belgien und über die bestehenden Impfprogramme.

In Belgien ist die Impfung gegen Poliomyelitis (Kinderlähmung) die einzige Pflichtimpfung für alle Babys. Diese Impfung besteht aus zwei oder drei Dosen im ersten Lebensjahr und einer Dosis zu Beginn des zweiten Lebensjahres. Die Impfungen müssen vor dem Alter von 18 Monaten abgeschlossen sein.

Eltern müssen in der Lage sein, in der Gemeinde, in der sie leben, einen Impfpass für ihre Kinder vorzulegen, bevor sie das Alter von 18 Monaten erreichen. Wenn Sie sich bei der Gemeinde anmelden, werden Sie um eine Impfbescheinigung gebeten, oder Sie erhalten eine Bescheinigung, die von ihrem Arzt ausgefüllt werden muss. In Ermangelung solcher Beweise können mehrfache Verwarnungen zur Strafverfolgung führen. Staatsangehörige europäischer Länder, in denen die Impfung nicht obligatorisch ist, müssen ihre Kinder nach einem Nachholimpfplan impfen lassen.

Wenn Sie aus einem Land, in dem Polioviren zirkulieren, nach Belgien kommen, sollten Sie sich zusätzlich gegen Polio impfen lassen, falls Sie diese Impfung nicht vor der Abreise erhalten haben. Die Liste dieser Länder wird von der Weltgesundheitsorganisation festgelegt.

Die anderen Impfungen sind in Belgien nicht obligatorisch, werden jedoch dringend angeraten. Alle Informationen zur Impfung finden Sie unter www.laatjevaccineren.be (auf Niederländisch für die Richtlinien in Flandern und für die niederländischsprachige Gemeinschaft in Brüssel) und www.vaccination-info.be (auf Französisch für die Wallonie und für die Französischsprachige Gemeinschaft in Brüssel). Einwohnerinnen und Einwohner des deutschsprachigen Belgiens finden alle Informationen zu Impfungen auf der Website der Deutschsprachigen Gemeinschaft.

 

Um Ihre Kinder in einer französischsprachigen Kindertagesstätte (in der Französischen Gemeinschaft) unterbringen zu können, müssen Sie Ihre Kinder gegen Krankheiten impfen lassen, die innerhalb von Gruppen von Kleinkindern übertragbar sind: Die Verpflichtung gilt für Polio, Diphtherie, Keuchhusten, Haemophilus Influenzae Typ B (HIB), Masern, Mumps und Röteln. Weitere Informationen finden Sie auf der Website www.vaccination-info.be (auf Französisch), auf der Website des ONE (Office de la Naissance et de l'Enfance) (auf Französisch), die auch in englischer Sprache verfügbar ist, oder auf der Website von Kaleido (für Einwohner der Deutschsprachigen Gemeinschaft). In der Deutschsprachigen Gemeinschaft ist es nicht verpflichtend, Ihre Kinder zur Kinderbetreuung impfen zu lassen.

Für die niederländischsprachige Kinderbetreuung in Flandern und Brüssel sind Sie nicht verpflichtet, Ihre Kinder impfen zu lassen, aber es wird dringend empfohlen, den Basisimpfplan (auf Niederländisch) einzuhalten.

Wenn Sie durch Ihre Arbeit einem erhöhten Risiko einer ansteckenden Berufskrankheit ausgesetzt sind, können Sie sich gegen Hepatitis A und B impfen lassen. Diese Impfungen können von Fedris, der Föderalagentur für Berufsrisiken, erstattet werden (auf Französisch).

Sowohl in Flandern als auch in der Französischen Gemeinschaft können verschiedene seltene Krankheiten bei Neugeborenen über eine Blutprobe aufgespürt werden. Dies sind Krankheiten, die oft schwerwiegende Folgen haben. Die Teilnahme ist nicht verpflichtend, wird aber im Interesse des Babys dringend empfohlen: Je früher diese seltenen Krankheiten entdeckt werden, desto wirksamer die Behandlung. Die Untersuchung ist kostenlos. Weitere Informationen finden Sie auf den folgenden Websites:

Neben der Früherkennung angeborener Krankheiten gibt es sowohl in Flandern als auch in der Wallonie Vorsorgeuntersuchungsprogramme für Darm-, Gebärmutterhals- und Brustkrebs. Die Brustkrebs- und Darmkrebsvorsorge wird auch in Brüssel organisiert. Weitere Informationen finden Sie auf den folgenden Websites:

In der Deutschsprachigen Gemeinschaft werden auch zwei wichtige Früherkennungstests angeboten (ein Brustkrebs-Früherkennungstest und ein Darmkrebs-Früherkennungstest). Zu diesem Zweck arbeitet die Deutschsprachige Gemeinschaft mit CCR (auf Französisch), dem Wallonischen Zentrum für Krebsfrüherkennung, zusammen.

Weitere Informationen zur Impfung finden Sie unter: